Verfolgung von Gläubigen muss aufhören

  • Religiöse Verfolgung nimmt in Nigeria zu
  • Experten beraten auf hochrangiger Veranstaltung von ADF International über Maßnahmen

WASHINGTON D.C. (16. Juli) – ADF International hat ein Treffen zu den gravierenden Herausforderungen veranstaltet, vor denen Nigeria im Hinblick auf den Schutz der Religionsfreiheit steht. Regierungsvertreter und Vertreter der Zivilgesellschaft, die sich für Verfolgte in Nigeria einsetzen, berichteten aus erster Hand über ihre Erfahrungen und schlugen Maßnahmen vor, um die Gewalt und Diskriminierung durch Gruppen wie Boko Haram und die Fulani Herdsmen (Fulani-Hirten) im Land zu bekämpfen.

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„Niemand sollte wegen seines Glaubens verfolgt werden“, sagte Kelsey Zorzi, Direktorin für globale Religionsfreiheit bei ADF International, und sie führte aus: „Wir sollten nicht zulassen, dass die nigerianische Regierung Terroristen und Kriminelle ungestraft Glaubensgemeinschaften angreifen lässt. Wir fordern die Machthaber auf, das unveräußerliche Recht eines jeden Menschen auf Religionsfreiheit zu schützen. Wir appellieren auch an die internationale Gemeinschaft, mit den lokalen Religionsführern zusammenzuarbeiten, um den interreligiösen Frieden bestmöglich zu unterstützen und Extremismus zu bekämpfen. Nur eine koordinierte und ganzheitliche Anstrengung wird wirksam sein. Die Verfolgung von Menschen, die einen Glauben haben, muss aufhören.“

 

Ein „Dampfkochtopf“ der Gewalt

Teile Nigerias, insbesondere im Norden und im mittleren Gürtel, gehören heute zu den gefährlichsten Bereichen für religiöse Minderheiten. Hunderttausende von Muslimen und Christen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Letzte Woche wurden 121 Schulkinder aus einer Baptistenschule in Kaduna entführt. Und seit 2012 wurden über 27.000 nigerianische Christen wegen ihres Glaubens ermordet.

Im vergangenen Jahr bezeichnete das US-Außenministerium Nigeria als erste Demokratie überhaupt, die ein „besonders besorgniserregendes Land“ sei, weil es dort zu ungeheuerlichen, systematischen und anhaltenden Verletzungen der Religionsfreiheit komme. Der UN-Sonderberichterstatter für außergerichtliche Tötungen nannte das Land einen „Dampfkochtopf“ der Gewalt.

Seit über einem Jahrzehnt hat die Terrorgruppe Boko Haram Christen ins Visier genommen und andere Muslime angegriffen. Die Brutalität der Angriffe der verschiedenen Kämpfer scheint nur noch zuzunehmen. In einem maßgebenden Bericht ist sogar vom Gespenst eines Völkermordes die Rede. Bischof Sunday Onuoha von der Global Peace Foundation wies auf das Problem fehlender Rechtsmittel für die Opfer der Gewalt von Boko Haram hin: „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihre Angreifer frei herumlaufen? Es ist ein Notfall.“

Gewalt und Unsicherheit sind heute das drängendste Problem, das die Religionsfreiheit in Nigeria bedroht. Aber auch andere Probleme wie Zwangsheirat und Zwangskonvertierung im Norden sowie Probleme mit Nicht-Muslimen, die vor Scharia-Gerichte gebracht werden, sind weit verbreitet und sehr besorgniserregend. Opfer der Gewalt von Boko Haram, insbesondere Frauen und Mädchen, die Opfer von sexueller Gewalt und Sklaverei wurden, müssen damit rechnen, geächtet zu werden, wenn sie in ihre Heimat zurückkehren können. Konvertiten aus dem Islam sind häufig Schikanen ausgesetzt, die von den Strafverfolgungsbehörden und lokalen Regierungen ignoriert werden.

 

Weltweit größte von der Zivilgesellschaft geleitete Konferenz zur internationalen Religionsfreiheit

Die hochrangige Veranstaltung fand am 14. Juli auf dem internationalen Gipfel für Religionsfreiheit in Washington D.C. statt. Das Gipfeltreffen war in diesem Jahr die weltweit größte von der Zivilgesellschaft geleitete Konferenz zum Thema internationale Religionsfreiheit.

Gastgeber des Gipfels für internationale Religionsfreiheit waren der ehemalige US-Botschafter für internationale Religionsfreiheit, Sam Brownback, und die ehemalige Vorsitzende der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit (USCIRF), Katrina Lantos Swett. An der Veranstaltung nahmen hochrangige Vertreter von Regierungen und der Zivilgesellschaft teil. Weitere Informationen unter www.irfsummit.com.

ADF International ist eine Menschenrechtsorganisation Organisation, die sich für den Schutz der Grundfreiheiten und der Menschenwürde einsetzt. ADF International war einer der Hauptsponsoren des internationalen Gipfels für Religionsfreiheit und Gastgeber der Abendveranstaltung.