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Berufungstermin für englischen Veteranen festgelegt, der für stilles Gebet in Zensurzone verurteilt wurde

  • Britischer Strafgerichtshof in Bournemouth verhandelt die Berufung über stilles Gebet am 28. Juli 2025
  • Neue Leitlinie der englischen Staatsanwaltschaft (Crown Prosecution Service) stellt klar, dass stilles Gebet in nationalen Zensurzonen um Abtreibungseinrichtungen „nicht notwendigerweise” als Verbrechen gilt.  
Bournemouth (29. Januar 2025) – Der Berufungstermin für den britischen Armee- Veteranen und zweifachen Familienvater, der für sein stilles Gebet nahe einer Abtreibungseinrichtung für “schuldig” befunden wurde, ist auf den 28. Juli 2025 angesetzt – Zweieinhalb Jahre nach einem dreiminütigen Gebet, das weitreichende rechtliche Konsequenzen nach sich zog.

Im November 2022 hielt Adam Smith-Connor vor einer lokalen Abtreibungseinrichtung an, um einige wenige Minuten in Stille zu beten. Polizeibeamte wurden auf ihn aufmerksam und befragten ihn über den Grund seines Aufenthaltes und die “Art” seines Gebetes. Adam Smith-Connor wurde daraufhin für den Verstoß gegen eine lokale Zensurzone von der städtischen Behörde von Bournemouth, Christchurch C Poole angezeigt und strafrechtlich verfolgt.

Es kann der Regierung einfach nicht erlaubt sein, den Inhalt von Gedanken und Gebeten zu bestimmen, abhängig davon, wo man gerade steht.”

Der Schuldspruch vom 16. Oktober 2024 stellt den ersten Fall in der modernen britischen Geschichte dar, in dem ein Bürger aufgrund seiner Gedanken verurteilt wurde.

Stilles Gebet laut Staatsanwaltschaft “nicht notwendigerweise” ein Verbrechen

Seit Adams Verurteilung wurden die Zensurzonen rechtlich über das gesamte Vereinigte Königreich hinweg eingeführt. Ziel dieser Zonen ist es, jeglichen “Einfluss” auf Personen zu unterbinden, die eine Abtreibungseinrichtung betreten möchten. Doch eine neue Leitlinie der britischen Staatsanwaltschaft stellt klar, dass solche Zensurzonen “nicht notwendigerweise” stilles Gebet betreffen.

Die Strafverfolgungsbehörde Staatsanwaltschaft (CPS) merkte außerdem an, dass die Aktivitäten eines Angeklagten so “offenkundig” sein müssen, dass sie den Grenzbereich der Strafbarkeit überhaupt erreichen können.

Zur Zeit der angeblichen Straftat stand Smith- Connor, unmerklich in Gedanken betend, auf der anderen Seite der Straße und zusätzlich mit seinem Rücken zum Eingang der Abtreibungseinrichtung gewendet, um jeglichen Eindruck einer Kontaktaufnahme zu vermeiden.

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Videoaufnahmen zeigen Smith-Connor, wie er durch Polizeibeamte über die “Art seines Gebetes” befragt wird, woraufhin er mit einer Geldstrafe belegt wurde. 

Adam Smith-Connor erklärt seine Entscheidung in Berufung zu gehen:

“Sicherlich kann ein stiller Gedanke kein Verbrechen sein. Mit der Unterstützung von ADF UK lege ich Berufung gegen meine Verurteilung ein. Es kann der Regierung einfach nicht erlaubt sein, den Inhalt von Gedanken und Gebeten zu bestimmen, abhängig davon, wo man gerade steht.”

“Ich habe 20 Jahre lang in der Reserve der Armee gedient, einschließlich in Afghanistan, um die fundamentalen Freiheiten zu verteidigen, auf denen dieses Land aufgebaut ist. Ich führe diesen Geist des Dienstes beruflich im Gesundheitswesen und ehrenamtlich in der Kirche fort. Es beunruhigt mich sehr, zu sehen, wie unsere Freiheiten an Bedeutung verlieren und nun sogar „gedankliche Verbrechen“ in Zensurzonen im Vereinigten Königreich verfolgt werden.” Auffällig ist, dass die städtischen Behörden von Bournemouth, Christchurch C Poole über 

100.000 britische Pfund aus öffentlichen Mitteln in die Strafverfolgung von Smith- Connors investierten, während die maximale Geldstrafe 1.000 britische Pfund betragen hätte. Diese Ausgaben wurden von der Behörde trotz einer extrem angespannten Haushaltslage getätigt. Das Gericht entschied, Smith-Connor auf Bewährung zu entlassen und bezifferte die Verfahrenskosten zu seinen Lasten in Höhe von 9.000 britischen Pfund. 

Jeremiah Igunnubole, der als Rechtsbeistand für ADF UK den Fall von Adam unterstützt, erklärte: 

Das Recht, in Stille zu beten, stellt eines der grundlegendsten Menschenrechte dar. Es wird durch internationale Rechtsnormen über die Gedankenfreiheit geschützt.” 

“Adams Verurteilung war eine Zäsur für britische Freiheiten, und dies auf eine Weise, die niemand auf die leichte Schulter nehmen sollte. Das Versagen, Gedanken und friedliche Meinungsäußerungen nicht ausdrücklich zu beschützen, stellt eine Bedrohung dieser Rechte dar, überall und in jeder Situation. Ob es Zensurzonen oder ähnliche Regulierungen betrifft: Wir sollten die fundamentalen Rechte, auf denen unsere Demokratie aufbaut, kompromisslos verteidigen. Deswegen ist dieses Berufungsverfahren so unglaublich wichtig.” 

Bilder nur in Bezug auf diese Veröffentlichung zur freien Verwendung, Online oder im Druck. Im Bild: Adam Smith-Connor, Jeremiah Igunnubole (Rechtsbeistand ADF UK)

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