- Nada und Hamouda erlitten Verfolgung, Gefängnisstrafen und Todesdrohungen nach ihrer Bekehrung zum Christentum
- ADF International unterstützte ihre Rechtsverteidigung und organisierte die Rettung der Familie. Ein neu veröffentlichtes Video erzählt ihre ergreifende Geschichte.
WASHINGTON, D.C. (20. Dezember 2023) – Ein sudanesisches Ehepaar ist zusammen mit seinen Kindern nun in den Vereinigten Staaten in Sicherheit. Sie waren aufgrund ihrer Bekehrung zum Christentum grundlos strafrechtlich verfolgt und in einem Scheinprozess mit schweren Strafen belegt worden. Nada (Ehefrau) und Hamouda (Ehemann)* drohten jeweils 100 Peitschenhiebe sowie ein Jahr Landesverweis, nachdem sie sich im Sudan zum Christentum bekehrt hatten. Außerdem drohten ihnen Familienmitglieder mit Ehrenmorden, um sie wegen ihrer Bekehrung zu bestrafen.
Obwohl Apostasie im Sudan im Jahr 2020 entkriminalisiert wurde, sehen sich viele christliche Konvertiten weiterhin mit Verfolgung und strafrechtlichen Anklagen aufgrund ihrer Bekehrung durch Scheinanklagen konfrontiert. Im Fall von Nada und Hamouda erhob die Staatsanwaltschaft schließlich den unbegründeten Vorwurf des „kriminellen Ehebruchs“ gegen das Paar, nachdem das Gericht ihre Ehe aufgrund ihrer Bekehrungen für rechtswidrig erklärt hatte.
Erstes Weihnachten in Sicherheit
Partneranwälte von ADF International vertraten Nada und Hamouda monatelang vor Gericht, doch während des Prozesses wurde klar, dass die Strafen und die Gewalt, die dem Paar drohten, unmittelbar und lebensbedrohlich waren. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie dem Shai Fund und Ambassador Services International, organisierte ADF International die Rettung von Nada, Hamouda und ihren Kindern aus dem Sudan in die USA.
„Wir sind überglücklich, dass Nada und Hamouda mit ihren Kindern nun ihren Glauben ohne Todesangst ausüben können. Nachdem sie im Sudan einer lebensbedrohlichen Situation ausgesetzt waren, freuen sie sich darauf Weihnachten gemeinsam mit ihrer neuen Kirchenfamilie in ihrem neuen Zuhause feiern zu können“, sagte Kelsey Zorzi, Direktorin der Rechtsabteilung für weltweite Religionsfreiheit bei ADF International.
„Sowohl das internationale als auch das sudanesische Recht bestätigen, dass Nada und Hamouda ihren Glauben frei wählen und ausleben dürfen. Dennoch sind christliche Konvertiten im Sudan weiterhin schwerwiegender Verfolgung und Anfeindungen seitens der Regierung und der Gesellschaft ausgesetzt. ADF International setzt sich dafür ein, verfolgten Christen den bestmöglichen Rechtsschutz zu bieten. Wir werden uns weiterhin für Gerechtigkeit für Menschen wie Nada und Hamouda einsetzen, die zu Unrecht aufgrund ihres Glaubens bestraft werden.“
Strafrechtliche Verfolgung aufgrund Bekehrung
Nada und Hamouda waren beide Muslime, als sie im Jahr 2016 heirateten. Als Hamouda sich 2018 zum Christentum bekehrte, wurde Nada von ihrer Familie unter Druck gesetzt, Hamouda mit ihren Kindern zu verlassen und zu ihrer Familie zurückkehren. Zu der Zeit galt Apostasie im sudanesischen Strafgesetzbuch als Verbrechen, auf das die Todesstrafe stand. 2020 wurde Apostasie im Sudan entkriminalisiert. Kurz darauf, im Jahr 2021, bekehrte sich Nada ebenfalls zum Christentum und kehrte mit ihren Kindern nach Hause zu Hamouda zurück.
Doch nach Hamoudas Bekehrung löste das Scharia-Gericht die Ehe zwischen ihm und Nada auf, da es die Ehe zwischen einer muslimischen Frau und einem christlichen Mann für unzulässig hielt. Sie wurden dann aufgrund ihres erneuten Zusammenkommens als Familie, nachdem ihre Ehe für unzulässig erklärt worden war, angeklagt.
Jedes Ergebnis vor Gericht hätte zum Tod führen können
In dem neu veröffentlichten Video erklärt Zorzi: „Aufgrund ihrer Bekehrung erklärte das Scharia-Gericht ihre Ehe für ungültig. Daher konnte die Staatsanwaltschaft gegen beide eine Scheinanklage wegen Ehebruchs erheben, weil sie wieder zusammengezogen waren.”
Zorzi fährt in dem Video fort: „ADF International hat unermüdlich vor Gericht für Nada und Hamouda gekämpft. Doch nach monatelangen Anhörungen wurde klar, dass ihnen Strafen drohen, die ihren Tod bedeuten könnten, falls wir den Fall verlieren sollten. Im Fall eines Erfolges hatte Nadas Bruder öffentlich geschworen, sie selbst zu töten. Wir wussten, dass wir unser Netzwerk aktivieren mussten, um sie so schnell wie möglich und sicher aus dem Sudan zu holen.“
Nur 4,4 % der 44,6 Millionen Einwohner des Sudan sind Christen. Nach Angaben von OpenDoors sind christliche Frauen und Mädchen im Sudan, insbesondere Konvertitinnen, aufgrund ihres Glaubens von Vergewaltigung, Zwangsheirat und häuslicher Gewalt bedroht. Konvertiten wird auch das Erbe verweigert und wenn sie bereits verheiratet sind, werden sie gezwungenermaßen von ihren Ehepartnern geschieden.
*aus Sicherheitsgründen wird nur der Vorname veröffentlicht