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Christenverfolgung in Nigeria findet Gehör an den Vereinten Nationen

  • US-Regierungsvertreter – darunter Botschafter Mike Waltz – sowie die Sängerin Nicki Minaj und führende Anwälte für Religionsfreiheit haben bei den Vereinten Nationen ihre große Besorgnis über die zunehmende antichristliche Gewalt in Nigeria zum Ausdruck gebracht.

  • Ein Vertreter von ADF International nahm an einer Expertenrunde zur Religionsfreiheit teil und forderte die USA sowie die internationale Gemeinschaft auf, Christen in Nigeria wirksam zu schützen.

NEW YORK CITY (18. November 2025) – Bei einer Veranstaltung der United States Mission to the United Nations (USUN) kamen Anwälte und Experten für Religionsfreiheit zusammen, um auf die zunehmenden Bedrohungen aufmerksam zu machen, denen Christen in Nigeria ausgesetzt sind. Die Veranstaltung betonte, dass es fortgesetztem amerikanischem Einsatz und koordinierter internationaler Maßnahmen bedarf, um die Krise zu bewältigen. Zu den Hauptrednern gehörten der US-Botschafter bei der UNO, Mike Waltz, die Sängerin Nicki Minaj, die sich öffentlich für verfolgte Christen in Nigeria eingesetzt hat, sowie Sean Nelson, Leitender Rechtsanwalt bei ADF International im Team für weltweite Religionsfreiheit, der an einer Diskussionsrunde unter Leitung der Fox-News-Moderatorin Harris Faulkner teilnahm. Weitere Beiträge kamen von Pfarrer Gabriel Makan, einem Pastor aus dem Norden Nigerias, und Sarah Makin, der ehemaligen leitenden Beraterin des US-Präsidenten für internationale Religionsfreiheit.

Die Redner forderten ein stärkeres Bewusstsein für die gezielte und systematische Christenverfolgung in Nigeria, neue diplomatische Initiativen, sowie entschiedene Schritte der nigerianischen Regierung zum Schutz der Betroffenen. Zudem mahnten sie effektivere internationale Maßnahmen an, um gefährdete Gemeinden zu schützen und das grundlegende Recht auf Religionsfreiheit zu sichern.

„Diese Veranstaltung macht deutlich, dass die Vereinigten Staaten nicht bereit sind, die Christenverfolgung in Nigeria und weltweit zu tolerieren. Vielmehr werden sie ihren Einsatz verstärken, damit die ganze Welt über diese schwere Verfolgung Bescheid weiß und entschlossen handeln kann,“ sagte Sean Nelson, Leitender Rechtsanwalt bei ADF International im Team für weltweite Religionsfreiheit.

„Wir sind dankbar, dass die US-Regierung die Christenverfolgung weiterhin entschieden thematisiert und die nigerianische Regierung dazu drängt, die bestehenden Probleme anzuerkennen und die CPC-Einstufung als Chance für wirksame Maßnahmen gegen Verfolgung und Unsicherheit zu nutzen. Ebenso schätzen wir Persönlichkeiten wie Nicki Minaj, die ihre öffentliche Stimme einsetzen, um die dringend benötigte Aufmerksamkeit auf diese schwere Krise zu lenken,“ so Nelson weiter.

„Diese Veranstaltung macht deutlich, dass die Vereinigten Staaten nicht bereit sind, die Christenverfolgung in Nigeria und weltweit zu tolerieren. Vielmehr werden sie ihren Einsatz verstärken, damit die ganze Welt über diese schwere Verfolgung Bescheid weiß und entschlossen handeln kann.“

Entschlossenes Handeln der USA weiterhin erforderlich

Seit Langem drängten internationale Experten der Religionsfreiheit die US-Regierung, entschiedener auf die sich weiter zuspitzende Lage in Nigeria zu reagieren. Am 31. Oktober 2025 stufte die US-Regierung Nigeria erneut als Country of Particular Concern (CPC, Land von besonderer Sorge) ein – ein bedeutender Schritt zum Schutz verfolgter Christen im Land.

In seiner Eröffnungsrede erklärte Botschafter Waltz:

Christen zu schützen ist keine politische Entscheidung, sondern eine moralische Verpflichtung. Wir brauchen Stimmen, die das Schweigen durchbrechen, die die Menschen hinter den Statistiken sichtbar machen und Verantwortung einfordern.“

Nach der CPC-Einstufung fordern Menschenrechtsorganisationen nun weitere konkrete Maßnahmen der Vereinigten Staaten. In einem Koalitionsschreiben, das der US-Regierung für ihr Handeln in Bezug auf Nigeria dankt, werden zentrale Schritte benannt, die Nigeria ergreifen muss, um bedrängte Gemeinden zu schützen, darunter: 1) eine deutliche Verbesserung der Sicherheitslage und der Aufbau verlässlicher Frühwarnsysteme für christliche Gemeinden, insbesondere im Middle Belt, wo die Angriffe militanter Fulani am schwersten sind; 2) eine konsequente und rasche Strafverfolgung der Täter; 3) die sichere und nachhaltige Rückkehr der Hunderttausenden Vertriebenen in ihre Heimatregionen; sowie 4) die Aufhebung der drakonischen Scharia-Blasphemie-Gesetze, die grundlegende Menschenrechte massiv verletzen. Indem sie diese Maßnahmen fordern, wollen die Unterzeichner sicherstellen, dass die CPC-Einstufung zu spürbaren Verbesserungen für die verfolgten Christen in Nigeria führt und den Schutz der Religionsfreiheit dauerhaft stärkt.

Neben Experten und Regierungsvertretern haben sich auch zunehmend Stimmen aus der Öffentlichkeit gegen die anti-christliche Gewalt in Nigeria gemeldet. Zu ihnen zählt auch Bill Maher, der Ende September auf das Thema aufmerksam machte und damit eine Online-Debatte auslöste.

Auch Sängerin Nicki Minaj hat die Krise wiederholt in den sozialen Medien thematisiert, was zu ihrer Teilnahme an dieser Veranstaltung führte.

Nach der CPC-Einstufung durch die US-Regierung veröffentlichte Minaj auf X (Twitter) folgende Nachricht:

Als ich das las, empfand ich tiefe Dankbarkeit. Wir leben in einem Land, in dem wir Gott frei verehren können. Keine Gruppe sollte jemals wegen der Ausübung ihrer Religion verfolgt werden“, schrieb sie. „Wir müssen nicht denselben Glauben teilen, um uns gegenseitig zu respektieren. Zahlreiche Länder auf der ganzen Welt sind von diesem Schrecken betroffen, und es ist gefährlich, so zu tun, als würden wir das nicht bemerken. Ich danke dem Präsidenten und seinem Team, dass sie dies ernst nehmen. Gott segne alle verfolgten Christen. Lasst uns daran denken, sie in unseren Gebeten zu erwähnen.“

Christenverfolgung in Nigeria

Nigeria ist nach wie vor eines der gefährlichsten Länder der Welt für Christen. Nach aktuellen Schätzungen wurden allein von Jänner bis August 2025 mehr als 7.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Das sind im Schnitt 35 Menschen pro Tag. Seit Beginn des Aufstands der Terrorgruppe Boko Haram im Jahr 2009 wird die Zahl der getöteten Christen auf 50.000 bis 100.000 geschätzt.

Zudem wurden mehr als 19.000 Kirchen angegriffen oder zerstört. In den Bundesstaaten Benue und Plateau verloren zwischen Mai 2023 und Mai 2025 mehr als 9.500 Menschen, überwiegend Christen, ihr Leben, und rund eine halbe Million wurden vertrieben.

Einsatz für die verfolgten Christen in Nigeria

ADF International setzt sich weiterhin für Christen und andere religiöse Minderheiten ein, die in ganz Nigeria schwer verfolgt werden. Die Organisation hat zahlreiche Personen unterstützt, die aufgrund von Blasphemie-Gesetzen ins Visier geraten sind oder wegen ihres Glaubens angegriffen wurden.

ADF International unterstützte die rechtliche Verteidigung von Rhoda Jatau, einer nigerianischen Christin und Mutter von fünf Kindern, die sich jahrelang einem Strafverfahren stellen musste – darunter 19 Monate Haft – wegen angeblicher Blasphemie. Ihr wurde vorgeworfen auf WhatsApp ein Video geteilt zu haben, in dem sie den Lynchmord an einer christlichen Studentin, verurteilte. Jatau wurde im Dezember 2024 vollständig freigesprochen.

ADF International unterstützte außerdem erfolgreich den Berufungsprozess von David* (Name aus Sicherheitsgründen geändert). Er wurde gefoltert, inhaftiert und mit einer Geldstrafe belegt, weil er zwei christlichen Konvertitinnen half, vor Gewalt zu fliehen. Ein nigerianisches Obergericht hob seine unrechtmäßige Verurteilung schließlich auf.

Derzeit unterstützt ADF International die Verteidigung von Yahaya Sharif-Aminu, eines nigerianischer Sufi-Musiker vor dem Obersten Gerichtshof Nigerias. Ohne Rechtsbeistand war er 2020 zum Tode verurteilt worden, nachdem seine WhatsApp-Nachricht als blasphemisch bewertet wurde. Er wartet nun auf seine nächste Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof Nigerias, die in den kommenden Monaten stattfinden soll. Das Urteil könnte richtungsweisend sein und das bestehende Blasphemie-System im Norden des Landes grundsätzlich in Frage stellen.

Bilder zur freien Verwendung im Zusammenhang mit dieser Geschichte, nur für Druck oder Online.

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