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US-Kongress veranstaltet Expertenrunde zur Christenverfolgung in Nigeria

  • Kongressabgeordnete trafen sich in Washington, D.C., um dringende politische Maßnahmen zur Bewältigung der Christenverfolgung in Nigeria zu erörtern.

  • Sean Nelson von ADF International steuerte juristische Expertise bei, um die nächsten Schritte der politischen Entscheidungsträger zu unterstützen.

WASHINGTON D.C. (2. Dezember) – Der Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses veranstaltete eine Expertenrunde des Kongresses über die nächsten Schritte der Vereinigten Staaten zur Bewältigung der schweren Christenverfolgung in Nigeria. Das vom Präsidenten eingesetzte Komitee hörte führende Mitglieder des Kongresses an, darunter die Abgeordneten Riley Moore (R-WV), Chris Smith (R-NJ), Mario Díaz-Balart (R-FL), Brian Mast (R-FL) und Robert Aderholt (R-AL). Sean Nelson, Leitender Rechtsanwalt bei ADF International im Team für weltweite Religionsfreiheit, nahm ebenfalls an den Gesprächen teil und steuerte fachliche Expertise bei. Weitere Experten waren Vicky Hartzler, Vorsitzende der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit, sowie Dr. Ebenezer Obadare vom Rat für Ausländische Beziehungen.

Während der Diskussion prüften die Mitglieder des Kongresses dringende gesetzliche und diplomatische Maßnahmen, um auf die zunehmenden Hinweise gezielter Gewalt gegen Christen zu reagieren. Nigeria bleibt eines der gefährlichsten Länder der Welt für Christen; extremistische Gruppen und bewaffnete Milizen sind für Tausende von Morden, Massenentführungen und die weitreichende Zerstörung von Kirchen und Gemeinden verantwortlich. Trotz des Ausmaßes der Gräueltaten bleiben die Täter weitgehend unbestraft.

„Das ist eine echte Chance, eine der schlimmsten Verfolgungen der Welt weitgehend zu beenden. Wir müssen nicht warten, bis es zu spät ist. Wir können jetzt handeln, mit einer echten Chance auf Erfolg“, erklärte Nelson in seinen Ausführungen.

„Das ist eine echte Chance, eine der schlimmsten Verfolgungen der Welt weitgehend zu beenden. Wir müssen nicht warten, bis es zu spät ist. Wir können jetzt handeln mit einer echten Chance auf Erfolg“.

Nelsons Bemerkungen folgen auf seinen Auftritt bei einer UN-Veranstaltung im November, ausgerichtet von der US-Mission bei den Vereinten Nationen. Dort sprach er auf einem Expertenpanel über die Lage der Christen in Nigeria gemeinsam mit Botschafter Mike Waltz, FOX-Moderatorin Harris Faulkner und Sängerin Nicki Minaj, die ihre Plattform nutzt, um für nigerianische Christen einzutreten.

US-Politiker prüfen konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung gezielter Gewalt

Seit Langem drängten internationale Experten der Religionsfreiheit die US-Regierung, entschiedener auf die sich weiter zuspitzende Lage in Nigeria zu reagieren. Am 31. Oktober 2025 stufte die US-Regierung Nigeria erneut als Country of Particular Concern (CPC, Land von besonderer Sorge) ein – ein bedeutender Schritt zum Schutz verfolgter Christen im Land.

Weitere Empfehlungen, die bei der Diskussionsrunde besprochen wurden, waren: 1) eine deutliche Verbesserung der Sicherheitslage und der Aufbau verlässlicher Frühwarnsysteme für christliche Gemeinden, insbesondere im Middle Belt, wo die Angriffe militanter Fulani am schwersten sind; 2) eine konsequente und rasche Strafverfolgung der Täter; 3) die sichere und nachhaltige Rückkehr der Hunderttausenden Vertriebenen in ihre Heimatregionen; sowie 4) die Aufhebung der drakonischen Scharia-Blasphemie-Gesetze, die grundlegende Menschenrechte massiv verletzen. Indem sie diese Maßnahmen fordern, wollen die Unterzeichner sicherstellen, dass die CPC-Einstufung zu spürbaren Verbesserungen für die verfolgten Christen in Nigeria führt und den Schutz der Religionsfreiheit dauerhaft stärkt.

Besonders dankbar bin ich für die Arbeit, die Sean Nelson und die Alliance Defending Freedom International geleistet haben, um Christen in Nigeria zu verteidigen und das Bewusstsein für die schrecklichen Bedingungen zu schärfen, denen Christen in Nigeria ausgesetzt sind“, sagte der Abgeordnete Riley Moore.

Die heutige Diskussion ist ein wichtiger Dialog, um sicherzustellen, dass wir ein vollständiges Bild von der anhaltenden Krise haben, mit der nigerianische Christen täglich konfrontiert sind. Die Welt wird nicht länger die Augen vor der Christenverfolgung in Nigeria verschließen“, so Moore weiter.

Christenverfolgung in Nigeria

Nigeria ist nach wie vor eines der gefährlichsten Länder der Welt für Christen. Nach aktuellen Schätzungen wurden allein von Jänner bis August 2025 mehr als 7.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Das sind im Schnitt 35 Menschen pro Tag. Seit Beginn des Aufstands der Terrorgruppe Boko Haram im Jahr 2009 wird die Zahl der getöteten Christen auf 50.000 bis 100.000 geschätzt.

Zudem wurden mehr als 19.000 Kirchen angegriffen oder zerstört. In den Bundesstaaten Benue und Plateau verloren zwischen Mai 2023 und Mai 2025 mehr als 9.500 Menschen, überwiegend Christen, ihr Leben, und rund eine halbe Million wurden vertrieben.

Einsatz für die verfolgten Christen in Nigeria

ADF International setzt sich weiterhin für Christen und andere religiöse Minderheiten ein, die in ganz Nigeria schwer verfolgt werden. Die Organisation hat zahlreiche Personen unterstützt, die aufgrund von Blasphemie-Gesetzen ins Visier geraten sind oder wegen ihres Glaubens angegriffen wurden.

ADF International unterstützte die rechtliche Verteidigung von Rhoda Jatau, einer nigerianischen Christin und Mutter von fünf Kindern, die sich jahrelang einem Strafverfahren stellen musste – darunter 19 Monate Haft – wegen angeblicher Blasphemie. Ihr wurde vorgeworfen auf WhatsApp ein Video geteilt zu haben, in dem sie den Lynchmord an einer christlichen Studentin verurteilte. Jatau wurde im Dezember 2024 vollständig freigesprochen.

ADF International unterstützte außerdem erfolgreich den Berufungsprozess von David* (Name aus Sicherheitsgründen geändert). Er wurde gefoltert, inhaftiert und mit einer Geldstrafe belegt, weil er zwei christlichen Konvertitinnen half, vor Gewalt zu fliehen. Ein nigerianisches Obergericht hob seine unrechtmäßige Verurteilung schließlich auf.

Derzeit unterstützt ADF International die Verteidigung von Yahaya Sharif-Aminu, eines nigerianischer Sufi-Musikers, vor dem Obersten Gerichtshof Nigerias. Ohne Rechtsbeistand war er 2020 zum Tode verurteilt worden, nachdem seine WhatsApp-Nachricht als blasphemisch bewertet wurde. Er wartet nun auf seine nächste Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof Nigerias, die in den kommenden Monaten stattfinden soll. Das Urteil könnte richtungsweisend sein und das bestehende Blasphemie-System im Norden des Landes grundsätzlich in Frage stellen.

Bilder zur freien Verwendung ausschließlich im Zusammenhang mit dieser Geschichte.

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